Von Montag bis Freitag findet von 14:30 bis 17:30 die Aufgabenhilfe des Projektes „Minadores de Sueños“ statt. Ab 14:30 strömen die Kinder in den fertigen Raum im Erdgeschoss des sich im Bau befindenden Gebäudes.
Â
Sie haben grosse, teilweise nicht mehr ganz funktionstüchtige Rucksäcke bei sich, in denen sich all ihre schulischen Habseligkeiten befinden. Sie setzen sich auf den mit ihrem Namen beschrifteten Plastikstuhl an einen 6-eckigen Holztisch und beginnen in ihren Schulsachen zu wühlen.Â
Â
Viele wissen nicht, womit und wie sie beginnen sollen. Einzelne wissen überhaupt nicht, was ihre Hausaufgaben sind. Die Volontäre setzen sich auf die viel zu kleinen Stühle zu den Kleingruppen und versuchen gemeinsam mit den Kindern einen Anfang zu finden oder herauszufinden, was zu tun ist.
 Â
Aufgaben machen bedeutet in Ecuador häufig seitenweise die gleichen Inhalte zu wiederholen. Die Variantion liegt im Abzuschreibenden: farbige Punkte, Zahlen, Wörter, Sätze füllen repetitiv ganze Hefte. Viel Disziplin und Fleiss ist gefragt, wenig kritisches, kreatives Denken.
Es fällt den Kindern schwer, an Aufgaben dran zu bleiben und sie brauchen immer wieder Strukturierungshilfen. Viele sind mit ihrem Hausaufgaben überfordert und brauchen praktisch eine 1:1-Betreuung. Wenn eine Aufgabe beendet ist, lassen sie das Geschaffte von der vom Projekt angestellten Lehrerin kontrollieren. Dadurch herrscht ein geschäftiges Treiben, das grosse Anforderungen an die Konzentration der Kinder stellt.
Ziel der drei Stunden, ist es, die Aufgaben erledigt zu haben. Sind diese geschafft, erhalten die Kinder zur Förderung zusätzliche Aufgaben. So geht die Zeit rasch vorbei. Die Kinder räumen ihre Schulsachen zusammen, stellen die grünen Plastikstühle zusammen, putzen die Tische und wischen den Boden. Dann strömen sie nach draussen und erholen sich beim Spiel, bevor sie ihr wohlverdientes Zvieri erhalten. Für einige der Kinder die letzte Mahlzeit für diesen Tag.
  Â
Auch wir machen uns auf den Weg nach Hause. Während wir den Hügel hinaufsteigen wird das laute Klopfen des Herzes (Rancho los pinos liegt auf fast 3000 Meter über Meer) vom Plaudern und Lachen der Kinder übertönt. Eine lebensfrohe Art, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Projektbesuch Dezember 07/Januar 08
Gabi Nyffeler, Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit